Zusatzlinsen – phake intraokulare Linsen (PIOL)

Bei einer Stärke von -8 oder mehr Dioptrien ist man in jeder Lebenssituation auf seine Sehhilfe angewiesen und hat deshalb einen besonders hohen Leidensdruck. Häufig ist die Enttäuschung groß, wenn sich bei der Untersuchung herausstellt, dass eine Augenlaser-Behandlung auf Grund der Stärke und/oder Hornhautdicke dann nicht möglich ist.

Aber auch für diese Menschen hat die moderne Medizin und Linsentechnologie eine Lösung.

Die Implantation einer Zusatzlinse ist ein kurzer, ambulanter und schmerzfreier Eingriff. Im Gegensatz zur Augenlaser-Behandlung wird dabei kein Gewebe entfernt. Die Beschaffenheit des Auges bleibt unverändert. Es wird lediglich eine Kunstlinse vor die körpereigene Linse implantiert. Sie kann sogar bei Bedarf wieder entfernt werden.

Es gibt unterschiedliche Linsenmodelle, die sich in ihrer Position (vor oder hinter der Iris), Materialbeschaffenheit und der Form der Befestigung im Auge unterscheiden. Aufgrund der sehr guten Ergebnisse beschränken wir uns auf ein Linsenmodell für die Implantation vor der Iris (Acry Sof Cachet ®)

Die Vorteile der Zusatzlinse:

Gute Verträglichkeit, schnelle Rehabilitation, die Linse kann wieder entfernt werden, geringe Komplikationsrate

Voraussetzungen für eine Zusatzlinse

  • Kurzsichtigkeit -8 dpt bis -16dpt

Darüber hinaus sollte:

  • die Hornhaut gesund sein, 
  • ein gewisser Mindestabstand zwischen Vorderseite der natürlichen Linse und der Hornhautrückfläche vorhanden sein, 
  • die Brillen- bzw. Kontaktlinsenstärke seit mindestens zwei Jahre stabil sein, 
  • die Augen die entsprechenden anatomischen Voraussetzungen erfüllen, 
  • der Patient mindestens 21 Jahre alt sein.

 

Wann eine Zusatzlinse nicht eingesetzt werden sollte:

  • bei chronischen Augenentzündungen,
  • während der Schwangerschaft oder Stillzeit,
  • wenn die Hornhaut die medizinischen Voraussetzungen nicht erfüllt, z. B. weil die Dichte der Endothelzellen geringer als erforderlich ist.